Eine Absage, viel Ungewissheit und ein bisschen Hoffnung

Das Eidgenössische Hornusserfest 2021 findet nicht statt. Diese Entscheidung gaben heute Samstag das Organisationskomitee des 39. Eidgenössischen Hornusserfestes Thörigen/Bleienbach sowie der Zentralvorstand des Eidgenössischen Hornusserverbandes bekannt.

 

"Es tut uns allen wirklich in der Seele weh, die mehrjährige Arbeit im OK zu stoppen", gab OK-Präsident Ruedi Gygax zu Protokoll. "Aber wir können das finanzielle Risiko, die Verpflichtungen gegenüber Partner, Sponsoren und Helfern in keiner Art und Weise mehr kalkulieren. Ganz zu schweigen von der Gesundheit der aktiv teilnehmenden Hornussern."

 

Auch alternative Austragungsvarianten konnten sich nicht durchsetzen. Diskutiert wurde auch eine dezentrale Durchführung, wie es die Schützen mit ihrem Eidgenössischen planen. Zudem stellte der EHV einen "neuartigen Kleinanlass" in Aussicht, damit die Preise hätten abgegeben werden können. Das OK wertete diese Bemühungen als "echt lobenswert", aber die Zeit sei schlicht zu knapp, weshalb es zur Absage kam.

 

Der Todesstoss fiel wohl spätestens am Mittwoch. Zwar lockert der Bundesrat die Massnahmen ab dem 19. April, das Ausmass dieser Lockerungen geht aber nicht besonders weit und hinterlässt auch in der Hornusserszene weiterhin viele Fragezeichen. Zudem gibt es nebst dem Impfplan weiterhin keine Perspektive der Regierung, wann nächste Lockerungsschritte anstehen respektive wann in der Schweiz eine Rückkehr in die Normalität geplant wäre.

 

EHV hofft auf Sonderbewilligung

Nach der Absage des Eidgenössischen rückt die Meisterschaft umso mehr in den Fokus. Diese soll nun am nächsten Wochenende gestartet werden. Bedingung dafür ist aber, dass das Bundesamt für Sport BASPO den Hornussern eine Sonderbewilligung erteilt. Sollte dies nicht der Fall sein, solle die Meisterschaft am 2. Mai gestartet werden.

 

Da aktuell Wettkämpfe mit mehr als 15 Personen nicht erlaubt sind, ist an ein Meisterschaftsspiel grundsätzlich nicht zu denken. Der EHV versucht es nun also mit einer Sonderbewilligung. Wie der Start am 2. Mai erfolgen soll, wenn die Sonderbewilligung abgelehnt wird und auch mit welchem Modus bei einem Start ab nächstem Wochenende gespielt würde, ist zurzeit noch völlig unklar. Die Meisterschaftskommission berät sich zurzeit darüber und will am kommenden Mittwoch, 21. April, informieren. Die einzige Information bezüglich Modus formulierte der Verband so: "Die Meisterschaftskommission erarbeitet eine Spielform, dass jeder Hornusser hornussen kann."

Was das heisst, darüber kann nur spekuliert werden. Eine Anpassung des Reglements, um mit kleineren Mannschaftsgrössen zu spielen, erscheint ob dieser Aussage allerdings eher unwahrscheinlich.

 

Könnte die Meisterschaft nun also kurzfristig dennoch gestartet werden, käme dies doch eher einer Überraschung gleich, wenn man die bisherigen Behördenentscheide berücksichtigt, die kaum Ausnahmen zugelassen haben. Das an sich stärkste Argument der Hornusser, die grossen Abstände, die gewährleistet werden können, haben zumindest bisher kein Gehör gefunden. Es bleibt nun abzuwarten, ob sich dies doch noch ändert, respektive ob es einer Sonderbewilligung bedarf, um die Meisterschaft 202, und damit einen wesentlichen Teil der gesamten noch ausstehenden Saison, der Hornusser noch zu retten.