NLA: (Fast) alles wie erwartet


Alle gegen Höchstetten und alle gegen Stefan Studer. So in etwa lautete die Kürzest-Zusammenfassung der Ausgangslage vor Meisterschaftsbeginn. Bei Halbzeit lässt sich nur eines feststellen: Stimmt!

Für Spannung sorgt aber auf jeden Fall der Kampf um den Ligaerhalt. Ohne zu übertreiben und auf Drama zu machen darf gesagt werden, dass sich 11 der insgesamt 16 Mannschaften den Abstiegssorgen (noch) nicht entledigt haben oder gar mitten im Abstiegssumpf stecken.

 

 

Die Zahlen

  • Gefallene Nummern:          29
  • Noch ohne Nummer:          3 Mannschaften (Höchstetten, Wäseli, Wichtrach)
  • Durchschnittlicher Streich: 17.226
  • Gespielt:                             68 Spiele (von 120)

 

Der Zwischenstand

Gleich die erste Partie hatte es in sich: Die Favoriten Höchstetten A und Wäseli A trafen sich im Oberaargau zum Kräftemessen. Mit 1576 zu 1476 gewann Titelverteidiger Höchstetten deutlich. Seither hat das Team von Kummer, Studer, Wälti und Co jedes Spiel mit 4 Rangpunkten gewonnen. Wäseli A hingegen hat am letzten Wochenende eine knappe Niederlage gegen Bern-Beundenfeld A bezogen. Damit führt Höchstetten scheinbar komfortabel mit 4 Verlustpunkten Vorsprung auf Wäseli. Hinter dem Topduo haben sich Wasen-Lugenbach A, Urtenen A und Bern-Beundenfeld A positioniert. Letztere haben zweimal je eine Nummer bezogen und finden sich deshalb "nur" auf Rang 5. 

 

Ab Rang 6 muss man sich in diesem Jahr schon nach hinten, genauer gesagt zum Strich, orientieren.

 

Tabelle NLA

  Mannschaft Spiele Pkt. Nr. Total
1 Wäseli A 9 32 0 12544
2 Höchstetten A 8 32 0 11646
3 Wasen-Lugenbach A 9 30 1 11493
4 Urtenen A 8 27 1 10057
5 Bern-Beundenfeld A 8 26 2 10505
6 Rüdtligen-Alchenflüh A 9 24 1 10710
7 Lyss A 9 24 1 10579
8 Richigen A 8 22 1 9874
9 Zuchwil A 8 22 1 9588
10 Utzigen A 10 21 5 12185
11 Gerlafingen-Zielebach A 9 20 3 10939
12 Recherswil-Kriegstetten A 9 19 4 10818
13 Wichtrach A 8 18 0 9416
14 Heimiswil A 8 18 2 9718
15 Biglen-Arni A 9 16 3 10536
16 Lyssach A 9 14 4 10554

 

Aufgrund der Verkleinerung der Nationalligen ist der Strich heuer so hoch oben wie noch nie. Vier Mannschaften steigen ab. Doch zuerst zum Mittelfeld. Auch wenn Urtenen auf Rang 4 gut performt, eine grosse Überraschung sind die ersten fünf Teams noch nicht. Die erste Überraschung folgt auf Rang 6. Rüdtligen-Alchenflüh A startete dabei noch denkbar schlecht. In Runde 1 gab im Wasen gleich einen Nuller. Dann aber liessen die Rüdtliger drei Siege folgen und auch wenn die letzten fünf Partien verloren gingen: Jedemals schauten noch zwei Rangpunkte dabei heraus.

 

Rüdtligen und Lyss besser, Utzigen und Heimiswil schlechter als getippt

Hinter Rüdtligen-Alchenflüh liegt Lyss A. Beide Teams wurden hier vor der Saison auf einen Abstiegsplatz getippt. Sie gehören bisher zu den Gewinnern der laufenden Meisterschaft. Richigen liegt auf Rang 8 etwa dort, wo man das Team erwartet hatte. Beharrlich hornussen die Richiger im NLA-Mittelfeld. Gleichauf liegt Zuchwil A, das damit vor allem hinter den eigenen Erwartungen zurückbleibt. Weh tat dabei insbesondere der Nuller auswärts gegen Recherswil-Kriegstetten in der 5. Runde.

 

Auf Rang 10 liegt Utzigen A, welches aber schon 10 Spiele absolviert hat und damit in akuter Abstiegsgefahr ist. Die Drittklassierten aus dem Vorjahr haben schon 5 Nummern kassiert und damit vier mehr als in der gesamten Meisterschaft 2018. Nur knapp auf einem Nichtabstiegsplatz befinden sich Gerlafingen-Zielebach A und Recherswil-Kriegstetten A, welche jedoch auch ein Spiel mehr ausgetragen haben als die Verfolger aus Wichtrach und Heimiswil. Biglen-Arni A und Lyssach A liegen mit weiterem Rückstand und schon neun ausgetragenen Spielen auf den letzten Rängen.

 

Die heisse Phase + Prognose

Höchstetten A wird Meister. Auch wenn es im Hornussen schnell gehen kann, ist diese Dominanz aktuell erdrückend. Dahinter streiten sich Wäseli, Wasen-Lugenbach, Urtenen und Bern-Beundenfeld um die zwei freien Podestplätze. Gleich in der ersten Runde nach Pfingsten empfängt Urtenen Bern-Beundenfeld. Urtenen muss zudem auch noch in Wäseli und in der letzten Runde zuhause gegen Höchstetten antreten. Wasen-Lugenbach und Bern-Beundenfeld werden sich in der letzten Runde ebenfalls noch duellieren. Aufgrund des Restprogramms ist wohl Wäseli A zu favorisieren, was den Vize-Titel anbelangt.

 

Für Lyss und auch Rüdtligen-Alchenflüh sollte es möglich sein, dem direkten Abstiegskampf zu entgehen, das gleiche gilt für Zuchwil. Aber allgemein gilt natürlich: Nummern sind verboten! Ansonsten geht's schnell nach hinten...

 

Erst die 15. Runde dürfte definitiv entscheiden

Für Lyssach und Biglen-Arni ist die Luft schon sehr dünn und ein Ligaerhalt eher unwahrscheinlich. Alle anderen sind ebenfalls vom Abstieg bedroht. Utzigen A muss unbedingt seine Riesarbeit verbessern, kann aber auf seine Schlagstärke zählen. Gerlafingen-Zielebach und Recherswil-Kriegstetten treffen gleich in der ersten Runde nach Pfingsten aufeinander. Das Restprogramm spricht eher gegen Recherswil-Kriegstetten A. Wichtrach hat sich als bisher einziges Team neben dem Topduo Höchstetten/Wäseli im Ries schadlos gehalten. Der Optimist würde dies den Wichtrachern als Stärke auslegen. Der Pessimist fragt sich, wie Wichtrach sich von einem Abstiegsplatz lösen will, wenn trotz null Nummern bisher ein Abstiegsrang vor dem Vereinsnamen steht.

Geht es nach den Tippergebnissen unserer Besucher vor Meisterschaftsbeginn, so werden Heimiswil die besten Karten in Aussicht gestellt. 

 

Spannung verspricht auf jeden Fall die letzte Runde, wenn u.a. noch die Begegnungen Heimiswil - Gerlafingen-Zielebach, Wichtrach - Lyss und Recherswil-Kriegstetten - Biglen-Arni anstehen. Die letzten beiden Abstiegsplätze werden wohl erst nach der 15. Runde definitiv bekannt sein.

 

Einzelschläger

Die Sache hier ist recht einfach: Stefan Studer kann sich eigentlich nur selber schlagen. Klar ist auch: Würde er dies in einem Spiel tun, wären die ersten Profiteure seine eigenen Teamkameraden. Mit Simon Erni und Michael Kummer haben zwei Höchstetter einen relativ geringen Rückstand auf Studer mit 12 resp. 14 Rangpunkten.

 

Da nicht alle gleich viele Runden absolviert haben, ist die Situation etwas undurchsichtig. Auf einen Podestplatz hoffen können aber weiter auch Simon Habegger von Utzigen, Michael Spichiger (Recherswil-Kriegstetten), Philipp Eggimann (Lyssach) und Michael Schöni (Urtenen). Aus diesen sieben genannten Spielern dürfte sich das Podest am Ende der Saison zusammensetzen. Mit klarem Vorteil für Stefan Studer.

 

Es folgt: Eine Halbzeitbilanz der NLB Gruppen 1 und 2, sowie der 2. Liga Gruppe 4 (mit Balzenwil B).