NLB Gruppe 1: Spannendes Finale


Unter sehr traurigen Bedingungen startete die Meisterschaft am 6. April in Oberdiessbach: Infolge eines tragischen Arbeitsunfalls verstarb ein Aktivmitglied der HG Stalden-Dorf im Januar. In der Woche vor dem Meisterschaftsstart traf das Unglück ein Aktivmitglied der HG Oberdiessbach. Die beiden Teams demonstrierten Kameradschaft, auf welche die ganze Hornusserfamilie stolz sein kann: Spontan bildeten die Spieler der beiden Mannschaften an besagtem 6. April vor dem Spiel einen Kreis und gedachten den verstorbenen Kameraden in einer ergreifenden Schweigeminute. Im Herzen und im Hornussersport vereint, zeigten diese beiden Mannschaften, wie wichtig Zusammenhalt, Kameradschaft und Familie sind und welch Wichtigkeit diesen Werten im Hornussen zukommt. 

 

Die Zahlen

  • Gefallene Nummern:          76
  • Noch ohne Nummer:          0 Mannschaften
  • Durchschnittlicher Streich: 14.868
  • Gespielt:                             66 Spiele (von 120)

 

Der Zwischenstand

Der weitere Verlauf der Meisterschaft war für Stalden-Dorf und Oberdiessbach dann unterschiedlich. Vor allem Oberdiessbach A, welches in den letzten Jahren nicht auf Touren kam und in den Saisonprognosen teils sogar als Abstiegskandidat gehandelt wurde, startete phänomenal. Nach sechs Runden grüssten die Berner mit dem Punktemaximum von der Spitze aus. Aktuell auf Zwischenrang 4 liegend, hat das Team noch alle Möglichkeiten in einem sehr spannenden und offenen Spitzenkampf.

 

 

Die besten Karten besitzen aktuell Thörigen, Oberdiessbach und Röthenbach. Dahinter haben sich Balzenwil, Zäziwil-Reutenen und Mättenwil-Brittnau in Stellung gebracht.

 

Röthenbach im Emmental A führt zwar, hat aber auch schon am meisten Partien absolviert. Deshalb ist Thörigen A aktuell am besten dran, dicht gefolgt von Oberdiessbach A. Balzenwil A und Zäziwil-Reutenen A (hat noch weniger Spiele ausgetragen) werden in den Direktbegegnungen versuchen, Punkte gutzumachen. Mättenwil-Brittnau A muss schon auf den einen oder anderen Aussetzer der Konkurrenz hoffen. Die Aargauer haben gegen Thörigen um vier und gegen Oberdiessbach um zwei Schlagpunkte verloren. Zudem mussten sie bisher auf den verletzten Michael Aerni verzichten.

 

Tabelle NLB, Gruppe 1

  Mannschaft Spiele Pkt. Nr. Total
1 Röthenbach i.E. A 10 34 3 11400
2 Thörigen A 8 28 1 9359
3 Balzenwil A 9 28 3 10744
4 Oberdiessbach A 8 27 1 8993
5 Mättenwil-Brittnau A 9 25 4 9837
6 Bigenthal-Walkringen A 9 22 3 8904
7 Thun A 8 20 1 8799
8 Zäziwil-Reutenen A 7 20 2 7933
9 Stalden-Dorf A 9 19 4 8551
10 Rüedisbach 8 18 5 8147
11 Oberönz-Niederönz A 8 17 7 8439
12 Belp-Toffen A 10 17 9 11043
13 Utzenstorf-Koppigen A 8 15 9 8661
14 Steinen b. Signau A 8 15 9 7933
15 Häusernmoos 8 9 9 8118
16 Eriswil A 7 8 6 6585

 

Nebst Oberdiessbach A performt auch Bigenthal-Walkringen A deutlich besser als erwartet. Die Mannschaft konnte am Bock wieder deutlich zulegen und hat gemeinsam mit Thun A im Moment sehr gute Karten. Ab Rang 9 und Stalden-Dorf muss dann aber definitiv das hintere Ende der Tabelle im Auge behalten werden. Stalden-Dorf kommt vor allem am Bock nicht auf Touren, während sich Rüedisbach und Oberönz-Niederönz knapp über dem Strich halten. Auf dem ersten Abstiegsplatz liegt Belp-Toffen A. Das hätte wohl niemand gedacht. Das Flugplatz-Team hatte mit Personalsorgen zu kämpfen und kassierte zu viele Nummern (9). Der Befreiungsschlag schien in Runde 3 zu gelingen als die Belper die Favoriten aus Thörigen überraschend bodigten. Es war aber nur ein kurzer Höhepunkt, seither gelang nur ein einziger "Vierer". Grosses Problem für Belp zudem: Die Mannschaft hat schon mehr Partien absolviert als die direkte Konkurrenz.

 

Utzenstorf-Koppigen A und Steinen b. Signau A liegen auf den Rängen 13 und 14, haben gegen vorne aber noch alle Möglichkeiten. Bereits abgeschlagen sind Häusernmoos und Eriswil A.

 

 

Die heisse Phase + Prognose

Thörigen, Oberdiessbach und Röthenbach sind im Moment in der Frontreihe. Balzenwil muss sein Glück in den Direktbegegnungen suchen. Auf dem Papier haben die Zäziwiler und die Mättenwiler eher ein leichteres Restprogramm als die vor ihnen klassierten Teams, die sich in Direktbegegnungen noch Punkte stehlen werden.

 

Überhaupt werden die Direktbegegnungen wohl ganz entscheidend sein, denn schon alle Mannschaften haben Nummern kassiert und so Punkte verloren. Ein Vorgeschmack auf die nächsten Runden? Bitte sehr: Am 22. Juni messen sich Oberdiessbach und Balzenwil miteinander. Eine Woche später folgt das Duell Thörigen gegen Oberdiessbach. In der zwölften Runde reist Balzenwil nach Zäziwil. Die Endphase nimmt an Spannung und Dramatik dann höchstens noch zu.

 

Finalspiele soweit das Auge reicht

Da die 14. Runde von fast allen Mannschaften vorgespielt wurde oder noch wird, sind es die Runden 13 und 15, die für die Entscheidung(en) sorgen werden. Am 13. Juli trifft Balzenwil zuhause auf Thörigen. Einen Tag später empfängt Röthenbach die Mannschaft von Zäziwil-Reutenen. Und in der finalen 15. Runde kommt es zum Derby zwischen Balzenwil und Mättenwil-Brittnau und dem Duell zwischen Röthenbach und Thörigen. Eine Prognose abzugeben ist nicht nur unheimlich schwierig, sondern wäre auch gewagt, da wir hier schliesslich auf der Seite der HG Balzenwil sind:-)

Daher geben wir einfach mal die Tippergebnisse von vor der Meisterschaft wieder, die da lauten: Mättenwil-Brittnau vor Thörigen, Balzenwil und Röthenbach. Oberdiessbach auf dem ersten Abstiegsrang hingegen – das wird ganz bestimmt nicht eintreffen.

 

Bigenthal-Walkringen und Thun haben den Ligaerhalt zwar noch lange nicht auf sicher. Er scheint aber wahrscheinlich. Am 22. Juni kommt es in Thun zum Direktduell. Der Sieger dürfte daraus dürfte dem Geschehen schon entspannter zusehen können. Auch das Restprogramm lässt für beide etwas Spielraum. 

Dann folgt das Trio Stalden-Dorf, Rüedisbach, Oberönz-Niederönz. Für sie kann schon jeder Ausrutscher gefährlich werden. Stalden-Dorf hat bezüglich Schlagpunkten einige schwache Spiele gezeigt. Rüedisbach hat den Aufstieg in die NLB vor allem seinen guten Leistungen im Ries zu verdanken. Wenn die Rüedisbacher diese ausspielen können, liegt der Ligaerhalt drin, auch wenn sie von der Schlagleistung zu den schwächsten Mannschaften gehören.

 

Es wird eng für Belp-Toffen

Trotz allem müssen sich alle drei vorgenannten Mannschaften im Abstiegskampf behaupten. Wenn ein Wunder ausbleibt, sind zwei Abstiegsplätze von Häusernmoos und Eriswil A besetzt. Verbleiben also drei Abstiegs- und drei Nichtabstiegsplätze. Wie erwähnt starten Stalden-Dorf, Rüedisbach und Oberönz-Niederönz noch mit leichten Vorteilen in die zweite Hälfte. Die Ränge 12 bis 14 belegen aktuell Belp-Toffen A, Utzenstorf-Koppigen A und Steinen b. Signau A. Gerade Steinen darf nicht unterschätzt werden. Sie treten noch direkt gegen Stalden-Dorf an und spielen in der letzten Runde zuhause gegen Eriswil.

 

Belp-Toffen liegt nach Verlustpunkten eigentlich schon hinter Utzenstorf-Koppigen und Steinen. Auch wenn man dies wohl nicht für möglich gehalten hätte und noch einige Runden anstehen: Die Luft für das Flugplatz-Team ist sehr dünn. Die Chance liegt in den Direktbegegnungen: Die Belper treffen in ihren noch anstehenden fünf Spielen der Reihe nach auf Rüedisbach, Oberönz, Thun, Röthenbach und Utzenstorf-Koppigen. Nehmen wir die letzten drei Jahre als Vergleich, so benötigte es für den elften Platz (dieser reicht in diesem Jahr für den Ligaerhalt) nur einmal weniger als 30 Punkte, meistens waren es zwischen 31 und 33 Punkten. So gerechnet, wären wohl 14 Punkte aus den fünf Spiele das Minimum, das noch reichen könnte. Realistischer sind wohl 16. Für 16 aus möglichen 20 Punkten ist aber eines klar: Nummern verboten.

 

Da die Chancen für Belp nicht gut stehen, könnte sich einer aus dem Trio Oberönz, Utzenstorf-Koppigen, Steinen retten. Die Routine spricht für Oberönz, die bisher gezeigten Schlagleistungen für Utzenstorf und das Potenzial für Steinen. Aber sehen wir uns doch nicht an was sein könnte, sondern was sein wird: das Restprogramm. Alle drei Teams treffen in den zwei Wochen nach Pfingsten jeweils auf Zäziwil-Reutenen. Da dürfte sich der eine oder andere Hinweis ergeben. Und da die Direktbegegnungen schon gespielt sind, blicken wir noch kurz zurück: In Runde 2 verlor Oberönz-Niederönz zuhause relativ deutlich gegen Steinen. In Runde 4 siegte Oberönz zuhause gegen Utzenstorf-Koppigen mit einer zu zwei Nummern, aber verlor in den Punkten. Das Direktduell zwischen Utzenstorf-Koppigen und Steinen endete nach Nummern eins zu eins, nach Punkten aber überaus deutlich zugunsten von Utzenstorf (1122 zu 988).

Mindestens zwei Abstiegsplätze dürften erst nach der letzten Runde bekannt werden. Krimi garantiert!

 

 

Einzelschläger

Es folgt: Eine Halbzeitbilanz der NLB Gruppe 2 sowie der NLB-Einzelschläger, sowie eine Bilanz der 2. Liga Gruppe 4 (mit Balzenwil B).