Showdown im Oberaargau

Novum zum Auftakt des OZHV-Verbandsfest in Herzogenbuchsee: Erstmals in der Vereinsgeschichte treten beide Balzenwiler Mannschaften gleichzeitig zu einem Fest an. Dies, weil Balzenwil B erstmals überhaupt den Sprung in die 2. Stärkeklasse geschafft hat.

Die 1. und 2. Stärkeklasse eröffnen also das Verbandsfest, die 3. und 4. Stärkeklasse ist am Sonntag dran. Die Wetterprognosen sagen für den Samstag gutes Wetter vorher, am Sonntag besteht Gewittergefahr, die aber eher erst gegen den Abend zunimmt (hoffentlich). An dieser Stelle wagen wir aber nicht nur Wetterprognosen, sondern auch eine Vorhersage auf die Favoriten an den beiden Wettkampftagen.

Einteilung 1./2. Stärkeklasse

Bild: www.ehv.ch
Bild: www.ehv.ch

 

Die offene Rechnung

Es kann keinen anderen Sieger geben als Höchstetten? Tja, Hornussen ist eine unberechenbare Sportart. Der Beweis? Die Rangliste vom OZHV-Verbandsfest 2017 in Schwarzhäusern. Dort beendete Höchstetten A das Fest auf Rang... zehn. Klar, es war "nur" eine Nummer. Aber es zeigt eben, wie schnell es in diesem Sport gehen kann. Höchstetten A möchte also zurückschlagen und hat alles dazu was es braucht. Können die Höchstetter eine Nummer verhindern, schwingen sie obenaus. Sie sind nicht nur Schweizer Meister, sondern auch noch das einzige NLA-Team im Verband. Haushoher Favorit? Untertreibung des Jahrhunderts. Höchstetten muss gewinnen. Ein Druck, mit dem die dominierende Mannschaft der letzten Jahre umzugehen weiss.

 

Dahinter dürfte sich ein Dreikampf um die begehrten Trinkhörner entwickeln. Thörigen, Balzenwil und Mättenwil-Brittnau werden sich nichts schenken. Mättenwil und Thörigen begegnen sich gleich im Anhornussen auf Ries 1. Aber auch hier gilt: Eine Nummer oder ein schlechter Tag am Bock und alles sieht anders aus. Deshalb dürfen sich auch Oeschenbach-Kleindietwil A und Oberönz-Niederönz A Hoffnungen machen. Und vielleicht hornusst sich ja Gondiswil A den Abstiegsfrust von der Seele. Und achtung, nicht vergessen: Höchstetten B! Das Prädikat "gefährlicher Aussenseiter" ist eigentlich schon unwürdig, wenn man das Potenzial der zweiten Höchstetter Auswahl ansieht. Vor zwei Jahren in Schwarzhäusern verpasste Höchstetten B einen Hornrang lediglich um 20 Schlagpunkte. Gibt es dieses Mal mehr? Gespannt sind wir zudem auf Hintermoos-Reiden A, das sich nach dem Aufstieg in die NLB nun ein erstes Mal direkt mit den Mitkonkurrenten messen kann.

 

Die Höchstetter Armada wird die Podestplätze der Einzelschläger für sich beanspruchen wollen. Dem mit 152 Punkten ausserordentlich überzeugend aufgetretenen Simon Erni wird sich Teamkollege Stefan Studer stellen. Sie sind sicherlich die beiden meistgenannten Favoriten. Lachender Dritter, ob im übertragenen Sinne oder als Drittplatzierter, könnte Michael Kummer sein, genauso gut wie auch Simon Leuenberger, Dominik Howald, Christian Lüthi, Jan Affolter oder am Ende vielleicht doch Jan Kindler, wenn er seine Konstanz wiederfindet?

Für alle Nicht-Höchstetter wird ein Podestplatz enorm schwierig, eine Topklassierung liegt aber allemal drin. Am ehesten zuzutrauen ist dies den Mättenwilern Marco Roos und Michael Aerni. Weitere bekannte Namen sind der Ex-Höchstetter René Lüthi (Oberönz), Nicolas Müller (Thörigen) und Patrick Jordi (Balzenwil). Oder wird am Ende sogar Christian Ryser (Höchstetten B) seinen A-Kameraden ein Schnippchen schlagen?

 

 

2. Stärkeklasse

Schoren A geht wohl als leichter Favorit ins Rennen, allerdings dicht gefolgt von Hergiswil am Napf und Rohrbachgraben. Auch Titelverteidiger Obersteckholz möchte um den Sieg mitreden. In Lauerstellung warten Tenniken und 2. Liga-Aufsteiger Rohrbach, das in der Meisterschaft im Ries zu überzeugen vermochte.

Für Balzenwil B ist eigentlich schon die Teilnahme in der 2. Stärkeklasse ein Riesenerfolg und Auszeichnung für die brillanten Leistungen in der jüngeren Vergangenheit. Das Ziel dürfte sicherlich bei einer einwandfreien Riesleistung liegen und wer weiss, was damit herausgeholt werden kann.

 

Viele Favoriten für den besten Einzelschläger

Bei den Einzelschlägern haben wir den "Steckhölzler" Daniel Zaugg auf der Rechnung. Er zeigte eine starke Meisterschaft. Der Schorer André Kamm wird ein Wörtchen mitreden und vielleicht gelingt ja sogar Nachwuchshornusser Gianluca Marti, ebenfalls Schoren, der ganz grosse Coup. Natürlich haben wir auch die Huttwiler Eggimann-Brothers nicht vergessen. Aber auch ihr Teamkollege Marc Zimmermann kann ganz vorne mitmischen, wenn er den perfekten Tag erwischt. Die Tenniker setzen auf ihre Trümpfe Adrian Oberer und Philipp Strahm-Ammann. Hergiswil am Napf hat zudem mit Martin Minder ein heisses Eisen im Feuer.

 

 

Einteilung 3./4. Stärkeklasse

Die beiden 2. Ligisten Bleienbach und Schwarzhäusern-Aarwangen werden von Rothrist-Olten herausgefordert. Aber auch Thunstetten möchte mitreden.

Wer kann das Ries sauber halten? Schwarzhäusern-Aarwangen zeigte sich diesbezüglich am Ende der Meisterschaft stark verbessert – ein Zeichen? Nicht vergessen darf man an dieser Stelle Auswil-Wyssbach A. Weil in den unteren Stärkeklassen erfahrungsgemäss mehr Nummern fallen, sind auch immer wieder Überraschungen möglich.

 

Der Sieg in der Einzelwertung führt sicherlich über die Thunstetter Wüthrichs. Aber auch Rothrist wird mit Fabian Senn und Christoph Zaugg ein gewichtiges Wörtchen mitreden wollen. Und Reto Kaiser (Grasswil) hat die Meisterschaft in der 3. Liga sogar auf Rang 2 beendet. Auch hier gibt es natürlich viele weitere Favoriten. Matthias Blaser (Auswil-Wyssbach A), Thomas Corry (Schwarzhäusern-Aarwangen), Martin Hess (Wyssachen) oder Cedric Wagner (Walliswil), um einige aussichtsreiche Kandidaten zu erwähnen.

 

 

4. Stärkeklasse

Same old story: Je tiefer die Stärkeklasse, desto schwieriger die Prognosen. Man ist versucht, 4. Liga-Gruppensieger Leimiswil als Favoriten auszurufen. Warum der Konjunktiv? Weil bei Leimiswil das bekannte Personalproblem vorherrscht, das an einem Fest normalerweise schwer wiegt, da keine Leihspieler eingesetzt werden können. Also ein dickes Fragezeichen hier. Es gibt drei weitere Teams, denen man am ehesten eine Favoritenposition zukommen lassen kann: Oberönz-Niederönz B, Oeschenbach-Kleindietwil B und Wangenried-Wanzwil. Letztgenannte konnten über die gesamte Meisterschaft im Ries am meisten überzeugen. Aufgepasst zudem auf die Gäste von Busswil BE B: Auch sie haben bewiesen, dass sie abtun können.

 

Auch die Einzelschläger-Prognosen gestalten sich äusserst schwierig, da nicht unbedingt immer klar ist, wer in welcher Mannschaft spielt, wenn viele B-Teams am Start sind. So könnten Martin Ingold und Beat Roder von Thörigen C infrage kommen für einen Spitzenrang. Genauso auch der Mooser Silvan Bühl und der Eriswiler Michael Ruch. Aufgepasst zudem auf Philippe Arn von Busswil BE. Die Leimiswiler Marco Käser und Michael Bieri haben ebenfalls das Zeug zu einer Top-Klassierung. Auch Samuel Lanz von Wiedlisbach möchten wir noch in diese Liste aufnehmen. Auch hier kommen viele weitere Namen infrage und wir dürfen nicht vergessen, dass je nach Besetzung plötzlich ein Name auftaucht, der sonst vielleicht in der ersten Mannschaft des jeweiligen Vereins spielt.

 

Auf jeden Fall wünschen wir wiederum allen ein schönes, faires Fest, guet Nouss, längi Streich u kener Nummero.