Hornussen auf der Linthebene

 

2012 erlangte der Hornussersport im Linthgebiet grössere Bekanntheit. Am "Typisch Schwiiz"-Anlass in Benken/SG wurde geturnt, gejodelt, musiziert, seilgezogen – und eben auch gehornusst. Mit dem Eidgenössischen Gruppenmeisterschaftsfinal stand an diesem Samstag, 15. September 2012 eine wichtige Entscheidung an. Für alle qualifizierten Gruppen eine spezielle Sache. Auch Balzenwil 1 schaffte die Qualifikation für diesen Final.

 

Der Anlass "Typisch Schwiiz" wurde von den Benknern Dorfvereinen durchgeführt. Für den Gruppenmeisterschaftsfinal vor Ort war die Hornussergesellschaft Mättenwil-Zofingen (die hiess damals noch so) verantwortlich. Neun Riese wurden auf der Linthebene ausgesteckt, die dem Hornussersport eine perfekte Bühne boten.
Hier geht es zum Festführer von damals >>>

 

Der Festführer von "Typisch Schwiiz" 2012 in Benken/SG



 

Der Anlass fand auch in den Medien Beachtung und veranlasste die mit dem Hornussersport wenig vertrauten Medienleute zu so genialen Titeln wie "Hornusser hornussen Hornussen"...

 

Es wurde nicht einfacher

Und so gestaltete sich das Spielgeschehen: Am Morgen im grossen Final blieben die Überraschungen mehrheitlich aus, auch weil sich die Anzahl der Nummern in Grenzen hielt. Von den 36 Gruppen hielten sich deren 27 beim Abtun schadlos. Hängen blieb Höchstetten 1, welches mit 463 die dritthöchste Schlagpunktzahl erreicht hätte. Seine Ambitionen meldete Utzigen 1 an, welches angeführt von Simon Habegger (90 Punkte) die klar beste Schlagleistung mit 474 Punkten ablieferte. Als letzte Mannschaft den Einzug in den kleinen Final schaffte "Gastgeber" Mättenwil-Zofingen 2 mit 0 Nummern und 386 Punkten. Direkt davor: Balzenwil 1 mit 390 Punkten.

 

Im kleinen Final präsentierte sich die Ausgangslage ganz anders. Gefühlt im Sekundentakt erhoben sich die Hände der Schiedsrichter. Auch auf den Spielfeldern neben Balzenwil 1. Doch die Balzenwiler zeigten eine starke Leistung im Abtun und blieb als eine der wenigen Gruppen ohne Nummer. Mit 403 Schlagpunkten gelang am Bock aber keine grosse Steigerung und so war dieser Wettkampf für die Balzenwiler vorbei.

 

Dachte man zumindest. Denn nach diesem kleinen Final bot die Rangliste eine überraschende Sicht der Dinge. Balzenwil 1 qualifizierte sich auf Rang 6 der 18 Gruppen – und damit bis heute zum letzten Mal für den Meisterfinal. Durchschnittlich fielen pro Begegnung mehr als 2,5 Nummern. Nur acht Gruppen konnten eine Nummer vermeiden. Aufgrund der zu niedrigen Schlagpunktzahl hängen blieben Winistorf-Seeberg 3 (378 Punkte) und etwas überraschend auch Heimiswil-Berg 1 mit ihren 388 Punkten. Ausgeträumt hatte aufgrund einer Nummer auch das zuvor starke Utzigen 1. Zuchwil 3 zeigte mit 452 Punkten die beste Leistung vor Wäseli 1 (444) und wollte unbedingt den Sieg.

 

Zu viel des Guten

Im Meisterfinal war dann auch das Glück – welches man zuvor durchaus auch beansprucht hatte – der Balzenwiler aufgebraucht. Der Bann war nach der ersten Nummer gebrochen, am Ende standen 3 zu Buche. Rang 6, aber eine tolle Erfahrung und sehr gute Leistung.

 

Balzenwil 1 zufrieden in Benken/SG: (hinten v.l.) Ernst Jordi, Thomas Wälchli, Matthias Peter und "Fähndrich for a day" Philipp Jordi. Vorne: Jürg Aeschbach, Beat Aeschbach, Adrian Uhlmann.
Balzenwil 1 zufrieden in Benken/SG: (hinten v.l.) Ernst Jordi, Thomas Wälchli, Matthias Peter und "Fähndrich for a day" Philipp Jordi. Vorne: Jürg Aeschbach, Beat Aeschbach, Adrian Uhlmann.

 

 

Die Bedingungen beim Abtun waren auch im Meisterfinal sehr schwierig und so errang Oberönz-Niederönz 1 sogar mit einer Nummer noch Rang drei und damit einen der begehrten Bären. Zuchwil 3 konnte seine Leistung nicht bestätigen, kassierte ebenfalls eine Nummer, schlug aber vor allem deutlich weniger Punkte als zuvor. 429 Punkte bedeuteten den undankbaren vierten Rang. Mit lediglich 410 Punkten, aber dank wiederholt starken Leistungen im Ries sicherte sich Lyss 1 den zweiten Rang.

Und der Sieger? Das war am Ende halt doch einer der Favoriten. Unangefochten kürte sich Wäseli 1 mit 0 Nummern und 436 Punkten zum Gewinner des Grossen Bären. Das Siegerteam bestand aus Jürg Boss (81 Punkte), Roland Schneider (76), Thomas Schertenleib (74), Christian Wenge (74), André Nyffenegger (67) und Matthias Sieber (64).

 

Nach den Wechseln von Roland Schneider (nach Ferenberg) und Matthias Sieber (Waasen-Lugenbach) verbleibt Christian Wenge als Einziger aus dem damaligen Sieger-Sextett, der auch aktuell im Kader von Wäseli steht.

 

Hier findet ihr alle Resultat vom Eidg. Gruppenmeisterschaftsfinal 2012 in Benken>>>

 

Übrigens: Eine Woche später fanden noch ein Volkshornussen und der Linth-Cup, ein Einladungsturnier, statt. Ein paar Fotos davon sind hier zu finden>>>