Hiob ist jetzt auch ein Hornusser

Nun haben die Hornusser eine erste Gewissheit, wenn auch eine traurige.

Hiob ist jetzt auch ein Hornusser und musstenach diversen anderen Sportanlässen und Veranstaltungen auch das Aus der Hornusser-Schweizermeisterschaft 2020 ertragen. 

 

Die Absage beruht auf den Entscheiden des Bundesrats. Diese sehen unter anderem vor, dass bis mindestens am 8. Juni das zurzeit gültige Versammlungsverbot (max. 5 Personen) aufrechterhalten wird. Damit ist klar, dass eine Meisterschaft auch rein organisatorisch nicht mehr machbar ist, hätten die ersten Spiele doch bereits am Wochenende des 4./5. April stattfinden sollen. Erschwerend kommt hinzu, dass auch über den 8. Juni hinaus nicht gesagt werden kann, wie der Bundesrat die Lockerungen handhaben wird, da ständig beobachtet wird, ob die Fallzahlen nicht wieder in die Höhe schnellen.

 

Hier geht's zur Mitteilung des Eidgenössischen Hornusserverbands>>>

 

Noch hofft der EHV allerdings, dass die Nachwuchsmeisterschaft durchgeführt werden kann. Im Nachwuchsbereich stehen weniger Spiele auf dem Programm (4 Spiele) und die Jungen sind weniger stark vom Coronavirus betroffen. So bleibt die Hoffnung, dass wir zumindest den Kids eine Hornusser-Saison 2020 bieten können, die diesen Namen einigermassen verdient.

 

 



Wie weiter?

Der ZV EHV schreibt in seiner Mitteilung weiter, dass Infos folgen, sobald Wettspiele wieder möglich sind. So ist es denkbar, dass die Saison zu einem Grossteil aus Wettspielen bestehen würde, wobei die Gesellschaften unter sich ausmachen, wer und wann gegeneinander spielt.

 

Auf der Kippe stehen auch die Hornusserfeste. Diese können, im Gegensatz zu vielen anderen Sportanlässen, nicht einfach so verschoben werden. Das hat mit dem dafür benötigten Land zu tun, welches normalerweise nicht einfach ein Jahr später bespielt werden kann. Walter König, eidgenössischer Obmann sagte gegenüber dem "Unter-Emmentaler", dass eine Verschiebung auch deshalb nicht möglich sei, "weil im kommenden Jahr das Eidgenössische Hornusserfest in Thörigen Bleienbach stattfindet und weil die Zweckverbände noch Festivitäten geplant haben". Der EHV steht mit den Organisatoren in engem Kontakt. Gemäss Walter König ist klar, "dass bei einer Absage alle Interkantonalen und Verbandsfeste gestrichen würden". König nannte auch eine Deadline: Der Grundsatzentscheid, ob die Feste durchgeführt werden, erfolge bis Ende Mai.

 


Bibbern um die Saison

Was für eine zumindest teilweise noch mögliche Hornusser-Saison 2020 spricht: Die Sportart wird im Freien ausgetragen und die Abstände können in den meisten Spielsituationen eingehalten werden. Ist das für einmal nicht möglich, zum Beispiel beim Abtun, dauert diese Unterschreitung des Abstand meistens nur wenige Sekunden.

 

Abstriche gemacht werden müssten wohl bei gewissen Ritualen und wohl auch beim gemütlichen Zusammensitzen – vor allem im Hüttli – vor und nach dem Spiel.

 

Viel entscheidender wird aber wohl die Anzahl der Personen sein, die an einem Anlass gleichzeitig teilnehmen darf. So sind für ein Hornusserspiel normalerweise im Minimum 18 Spieler (16+2) inkl. 1 Schiedsrichter/in vorgesehen. Bei zwei Mannschaften ergäbe das total 38 Personen. Für einen üblichen Spielbetrieb inkl. Hüttliwirt/Hüttliwirtin, um mindestens Getränke verkaufen zu können, müsste der Grenzwert also idealerweise bei mindestens 50 Personen liegen, damit einem Wettspiel grundsätzlich nichts im Wege stehen würde.

Der Vorteil des Wettspiel-Formats im Gegensatz zu Spielen an Anlässen oder der Meisterschaft wäre zudem noch, dass die Mannschaftsgrössen im Zweifelsfall bilateral etwas angepasst werden könnten – gegen unten (zum Beispiel 15 gegen 15), um ein gewisses Limit nicht zu überschreiten oder auch gegen oben (zum Beispiel 20 gegen 20), um möglichst vielen Spielern Spielpraxis zu ermöglichen.

 

Im Kalender stehen nebst der Meisterschaft und den grossen Festen aber natürlich viele weitere Anlässe. Von der Gruppenmeisterschaft über Kleinanlässe bis zu Schlägermatches. Auch deren Durchführung steht Stand heute noch in den Sternen. Denn auch bei einem vermeintlichen Kleinanlass sitzen nach dem Hornussen schnell einmal 150 bis 200 Leute beisammen in einem Zelt oder in einer Scheune. Fraglich, ob so ein Anlass ohne Essen und Rangverkündigung durchgeführt würde.

 

Verschiebungen sind auch bei den Kleinanlässen problematisch. Sollten in diesem Jahr geplante Kleinanlässe und Jubiläen einfach auf die nächsten Jahre verschoben werden, so wären Konflikte im Terminkalender wohl vorprogrammiert. Die allermeisten Anlässe werden nämlich viele Jahre im Voraus geplant.

 

Es bleibt aktuell nicht mehr als warten und hoffen.