Ein perfektes Wochenende für die Balzenwiler Hornusser: Balzenwil A holt sowohl im vorgespielten Derby gegen Mättenwil-Brittnau A als auch im Heimspiel gegen Oschwand-Biembach vier Rangpunkte. Die B-Mannschaft steht dem in nichts nach und holte sich am Sonntag in Huttwil die ersten vier Rangpunkte.
Déjà-vu mit neuem Ausgang
Grenzenloser Jubel am Samstag in der "Scharleten". Endlich schaffte es Balzenwil A das Derby gegen Mättenwil-Brittnau A zu gewinnen. Dazu waren einige Anläufe notwendig. Letztmals 2019: Damals übertraf Balzenwil die Mättenwiler im Heimspiel nach Schlagpunkten, kassierte aber eine Nummer. Parallelen dazu gab es auch im Derby der Version 2022, diesmal war das Glück den Balzenwilern aber hold.
Den Grundstein zum Erfolg legten die Balzenwiler schon vor dem Spiel. Nebst zwei Langzeitverletzten drohten drei weitere Spieler das Derby zu verpassen. Die Gründe dafür waren vielfältig: Verletzung, Weiterbildung, Militär. Im Verlauf der Woche zeichnete sich allmählich ab, dass man in voller Stärke antreten kann. Dann kam der Freitagabend und ein Cupspiel in Zuchwil. Marco Schnider verletzte sich dabei und musste zwei Stunden vor Spielbeginn durch Joker Ueli Maurer ersetzt werden, der sein erstes Meisterschaftsspiel mit der A-Mannschaft aber souverän meisterte.
Mättenwil-Brittnau A zeigte am Bock keine tadellose Leistung. Im ersten Durchgang schlichen sich ein paar Fehlstreiche ein. Dann kam es (fast) zum grossen Déjà-vu: Walter Gerhards Streich zog wie ein Strich durch die Landschaft. Eine elf, aber ausserhalb des Rieses. 2019 war es ein ähnlicher Streich von ihm, der Balzenwil die Niederlage durch eine Nummer zufügte. In diesem Jahr ging es glimpflicher aus, der heikelste Moment sollte aber noch kommen.
Zunächst war Balzenwil am Bock an der Reihe. Mit Ausnahme eines Achters gelang den Gästen eine gute Leistung, sie nahmen dem Heimteam 31 Punkte ab. War das schon die Vorentscheidung?
Zuerst das Glück erkämpft, dann aufgedreht
In Durchgang zwei vermochte sich Mättenwil-Brittnau massiv zu steigern. Bei nun etwas besseren Bedingungen verzeichnete das Heimteam mehr Treffer, aber auch noch zwei Streiche unter der Zehnermarke. Die Steigerung um 50 Punkte setzte Balzenwil dennoch unter Druck. Die Balzenwiler ihrerseits kamen beim Abtun mit einem blauen Auge davon. Auch im zweiten Durchgang war es ein Geschoss, diesmal in den 17-er, das von keiner Schindel entschärft werden konnte. Der Fall war sehr knapp, doch schon nach kurzer Zeit stand fest, dass keine der beteiligten Spieler und Schiedsrichter beider Teams den Nouss innerhalb des Riesmarchs gesehen hatte, sondern "draussen". Dieses Mal war das Glück nun auf der Seite der Balzenwiler. Es war womöglich auch erzwungenes Glück, denn von diesen zwei heiklen Situationen abgesehen, zeigten die Balzenwiler im Ries viel Kampfgeist, sie waren aktiv, kommunikativ und harmonierten gut. Den Mättenwilern auf der anderen Seite wurde im Abtun keine schwierige Aufgabe gestellt.
Der so wichtige Start in den zweiten Schlagdurchgang gelang Balzenwil exzellent. Die ersten sieben Spieler schraubten das Skore im Vergleich zum ersten Durchgang gleich um 30 Punkte in die Höhe. Es folgten kaum mehr schlechte Streiche und so gelang auch Balzenwil noch einmal eine Steigerung. Und nicht nur das: Balzenwil konterte auch die gute Vorlage der Mättenwiler im zweiten Durchgang noch einmal um 13 Punkte. Damit holte sich Balzenwil A den langersehnten Derbysieg mit 1142 zu 1098 Punkten. Im letzten Ries schlug Balzenwil 304 Punkte und erzielte damit zum ersten Mal ein 300-er Ries, seit der Umstellung von 18 auf 16 Spieler.
Erfolgreicher Sonntag
Bei kühlen Bedingungen siegt Balzenwil A am Sonntag zuhause gegen Oschwand-Biembach A. Eine tadellose Leistung führte zum dritten Sieg im dritten Spiel.
Grosse Geschlossenheit
Balzenwil zeigte keinerlei Nachwehen oder emotionale Müdigkeit nach dem langersehnten Derbysieg am Vortag in Mättenwil. Im Gegenteil: Im Möösli knüpften die Balzenwiler genau dort an, wo sie tags zuvor aufgehört hatten. Die grosse Geschlossenheit der Mannschaft drückte sich dadurch aus, dass eine Elf der schlechteste Streich des Heimteams war und das tiefste Total lag immer noch bei guten 57 Punkten. Weiter zeugt auch die geringe Differenz von nur 15 Punkten vom tiefsten zum höchsten Ries von Ausgeglichenheit.
Schon in Durchgang eins hatten die Platzherren die Gäste aus dem Emmental deutlich distanziert. 70 Punkte waren eine grosse Hypothek, zumal sich Balzenwil auf hohem Niveau im zweiten Durchgang sogar noch leicht steigern konnte. Mit 1103 Schlagpunkten im Sack ging es nun darum, alle Nousse abzutun. Das gelang den Balzenwilern ohne Probleme. Auch im dritten Meisterschaftsspiel der Saison zeigten sich die Akteure im Spiel mit der Schindel äusserst engagiert. Heikle Momente gab es keine. Auch Oschwand-Biembach hatte bei bedecktem Himmel keine Mühe im Ries. Eine leichte Steigerung im zweiten Durchgang verhalf den Gästen zu 971 Schlagpunkten.
Mit diesem Sieg hielt sich Balzenwil A auch im dritten Spiel schadlos. Die Tabelle ist aufgrund der unterschiedlichen Anzahl an gespielten Runden noch nicht sehr aussagekräftig. Weiter geht es am nächsten Sonntag mit dem Heimspiel gegen Lyssach A.
Auch Balzenwil B siegreich
Einen erfolgreichen Sonntag erlebte auch die B-Mannschaft. Sie gastierte in Huttwil, die Bedingungen waren äusserst zäh. Es zeigte sich schon bald, dass die Balzenwiler am Bock einen schweren Stand haben würden. Die entscheidende Szene ereignete sich gleich beim ersten Streich der Balzenwiler. Einen unsauber getroffenen Nouss konnten die Huttwiler im Zieli 04 nicht abtun. Es blieb bis am Ende des Spiels der einzig unterstrichene Streich. Dadurch siegte Balzenwil B trotz Unterlegenheit am Bock mit 0 Nummern und 623 Punkten gegenüber 1 Nummer und 742 Punkten bei Huttwil. Die Tabelle hat aufgrund weniger und unterschiedlich viel gespielten Runden noch wenig Aussagekraft.
Bester Balzenwiler: Roland Lanz mit 54 Schlagpunkten (14,15,16,09).