Favoritensiege zum Auftakt

Petrus wollte zunächst nicht so recht mitmachen. Deshalb wurde der Wettkampf der 2. Stärkeklasse am Morgen auf 2 Ries verkürzt. Favorit Mättenwil-Brittnau A siegte unbeirrt. Auch am Nachmittag gab sich der haushohe Favorit keine Blösse. Schweizermeister Höchstetten A siegte trotz vier Nullern überlegen.

 

Es ist ja nicht so, dass die anderen nicht wollen. Aber an Meister Höchstetten vorbei führt derzeit kaum ein Weg vorbei. Dass erstaunlich – und auch ein wenig enttäuschend – viele Mannschaften in teilweise deutlicher Unterzahl angetreten sind, machte die Aufgabe nicht einfacher. Sicher hat die Ferienzeit das Ihrige beigetragen. Dennoch sind einige Topmannschaften überraschend stark geschwächt zum Jubiläumshornussen erschienen.

 


Totale Höchstetter Dominanz

Unter den erwähnten Bedingungen war gegen Höchstetten A kein Kraut gewachsen. Zwar hornusste der Schweizermeister für seine Verhältnisse nicht unwiderstehlich und hatte vier Nuller zu verzeichnen. Der Vorsprung betrug am Ende dennoch über 100 Schlagpunkte. Die Differenz schuf Höchstetten einmal mehr mit den überragenden Einzelresultaten. Das Podest war fest in der Hand des achtfachen Meisters. Mit einer bärenstarken Leistung trug Simon Leuenberger den Sieg davon. Er schlug 89 Punkte (22,22,22,23). Auf dem Podest wurde er flankiert von zwei Teamkollegen. Jan Kindler kam auf 85, Dominik Howald auf 84 Punkte. Pascal Auderset, Zuchwil, verhinderte mit seinen 83 Punkten auf Rang 4 einen Höchstetter Sechsfachsieg. Bester Nachwuchshornusser wurde der Lyssacher Yanic Mathys mit 41 Punkten.

V.l.: Yanic Mathys (Bester NW, Lyssach A), Jan Kindler (2. Rang, Höchstetten A), Simon Leuenberger (1. Rang, Höchstetten A), Dominik Howald (3. Rang, Höchstetten A).
V.l.: Yanic Mathys (Bester NW, Lyssach A), Jan Kindler (2. Rang, Höchstetten A), Simon Leuenberger (1. Rang, Höchstetten A), Dominik Howald (3. Rang, Höchstetten A).

 

Personalprobleme und magere Leistungen

Hinter Höchstetten A mit seinen 1157 Schlagpunkten folgten zwei Teams auf den Rängen 2 und 3, die dort auch zu erwarten waren. Urtenen A schaffte es mit 1053 Punkten ungefährdet auf Rang 2. Heimiswil auf Rang 3 erreichte die 1000-er Schallmauer schon nicht mehr. 992 Punkte betrug ihre Ausbeute. Damit ist auch klar, dass viele Teams unter den Absenzen litten. Generell war das Niveau nicht sehr hoch. Ist die Luft nach der Meisterschaft draussen, obwohl schon bald die Hornusserfeste anstehen?

 

Lyssach A, Thörigen A und Zuchwil A auf ihren Rängen vier bis sechs zogen sich mit über 900 Punkten den Umständen entsprechend noch achtbar aus der Affäre. Derweil blieben die restlichen Teams doch einiges schuldig. Die beiden frischgebackenen Aufsteiger aus der NLB, Utzigen A und Epsach A, kamen auf die Ränge 7 und 9 mit lediglich 884 resp. 834 Punkten. Dazwischen klassierte sich ein Gerlafingen-Zielebach A, das Rätsel aufgab. In der diesjährigen Meisterschaft erzielten sie regelmässig Spitzenresultate. Da sind die 866 Punkte doch eine Enttäuschung, Unterbesetzung hin oder her. Das letztplatzierte Wichtrach A kassierte als einziges Team eine Nummer und war mit 755 Punkten auch am Bock am schwächsten. Die Wichtracher waren deutlich geschwächt angetreten, was ein deutlich besseres Ergebnis praktisch verunmöglichte.

 

Auch Mättenwil-Brittnau dominant

Am Vormittag musste das Programm der 2. Stärkeklasse auf die Hälfte reduziert werden. Andauernde Regengüsse drohten das Programm über den Haufen zu werfen, weshalb sich die Spielleitung zu diesem Schritt durchrang. Dadurch rückte das Feld natürlich zusammen. Mättenwil-Brittnau A war aber trotzdem deutlich die stärkste Mannschaft. Die Nachbarsgesellschaft der Balzenwiler triumphierte mit 483 Punkten und stellte in Michael Aerni auch den Sieger der Einzelkonkurrenz. Er siegte mit 41 Schlagpunkten (21,20) vor dem Gondiswiler Jörg Erni (39 Punkte) und dem Oberönzer Daniel Kilchenmann (36). Bester Nachwuchshornusser war Loris Aegerter, Belp-Toffen, mit 33 Punkten. Die Position der Mättenwiler als führende Mannschaft am Fest unterstrich die Präsenz von drei weiteren Spielern – Marcel Gerhard, Marco Roos und Daniel Leibundgut – in den Top 8.

 

Eine gute Leistung zeigte Krauchthal-Hub A mit 456 Punkten. Das reichte deutlich und verdient zum zweiten Rang. Dahinter waren die Abstände sehr knapp. Oeschenbach-Kleindietwil A, kürzlich von der 1. Liga in die NLB aufgestiegen, konnte seine Form konservieren und holte sich Rang 3. Die Oeschenbacher und das achtklassierte Hettiswil-Eintracht A trennten nur gerade 21 Punkte. Deutlich geschlagen wurden Eriswil A und Stalden-Dorf A. Letztgenannte kassierten als einziges Team eine Nummer.

 

 

V.l.: Loris Aegerter (Bester NW, Belp-Toffen A), Jörg Erni (2. Rang, Gondiswil A), Michael Aerni (1. Rang, Mättenwil-Brittnau A), Daniel Kilchenmann (3. Rang, Oberönz-Niederönz A).
V.l.: Loris Aegerter (Bester NW, Belp-Toffen A), Jörg Erni (2. Rang, Gondiswil A), Michael Aerni (1. Rang, Mättenwil-Brittnau A), Daniel Kilchenmann (3. Rang, Oberönz-Niederönz A).

 

Morgen Sonntag geht es weiter mit dem Oberaargauer Wanderhorn. Dort startet ein neuer Turnus. Am kommenden Wochenende greifen unter dem Titel "25 Jahre Balzenwil B" noch einmal 20 Mannschaften aus unteren Ligen ins Balzenwiler Jubiläumsgeschehen ein. Am Sonntag, 31. Juli geht im "Möösli" der Aargauer-Luzerner Hornussertag über die Bühne, bevor dann am Nationalfeiertag noch die Nachwuchshornusser ihre Anlässe absolvieren.