Die HG Balzenwil gibt das Waldfest auf

Weniger Schatten und mehr Aufwand: Die Anforderungen an die Organisation des Waldfests im Saalwald sind beträchtlich gestiegen. Die Hornussergesellschaft Balzenwil hat deshalb schweren Herzens entschieden, den Traditionsanlass aufzugeben. 

 

Im vergangenen Jahr zeichnete sich bereits ab, dass der Waldfestplatz im Saalwald Balzenwil einschneidende Änderungen erfahren wird. Die schattenspendenden Buchen weisen Schäden auf. Seit einigen Tagen steht fest, welche Bäume definitiv nicht mehr zu retten sind. «Nach einer Begutachtung vor Ort hat der Vorstand entschieden, dass wir das Waldfest nicht mehr weiterverfolgen», sagt Martin Aeschbach, Präsident der Hornussergesellschaft Balzenwil.

 

«Unser Fest lebte von der Tradition und seiner einzigartigen Location», erklärt Aeschbach. Der Wegfall der Bäume, die dem Waldfest den Schatten spendeten, könne nicht kompensiert werden. Ein anderer Standort sei nie infrage gekommen: «Logistisch wäre das unmöglich. Zudem spricht der Name für sich: Wenn vom ‘Waldfestplatz’ die Rede war, musste man in der Region niemandem erklären, wo sich der befindet.»

 

Viel Support für den Traditionsanlass

Am öffentlichen Infoanlass vom 26. Februar setzten sich Viele für einen Kompromiss ein, um das Waldfest zu retten. Über diese grosse Unterstützung hat sich die HG Balzenwil sehr gefreut. Es zeigt, wie wichtig dieser Anlass für das Dorf Balzenwil und die Gemeinde Murgenthal war.

 

Im Nachgang an den Infoanlass wurden die konstruktiven Gespräche mit dem Forstbetrieb Region Zofingen, der den Waldfestplatz bewirtschaftet, weitergeführt. Es wurden Optionen aufgezeigt, um das Waldfest am Leben zu halten. «Für diese entgegenkommende Haltung sind wir dankbar. Aufwand und Risiken wären für unseren kleinen Verein in Zukunft aber deutlich gestiegen», erklärt Martin Aeschbach. Auch der Gemeinde Murgenthal sprechen die Hornusser ihren Dank für die Unterstützung aus.

 

Die HG Balzenwil ist überwältigt vom grossen Support, den sie in dieser Angelegenheit aus der Bevölkerung erhalten hat. Viele haben dem Waldfest jahrelang die Treue gehalten und dadurch Leben eingehaucht. «Ihnen gebührt unser Dank, aber auch unseren Mitgliedern: Sie haben tatkräftig angepackt, dabei wurden wir unterstützt von Freunden, Bekannten und Verwandten – das ist nie selbstverständlich», betont Aeschbach. Ein besonderer Dank gilt zudem Ernst Jordi, der das Waldfest im Namen der Hornusser vom Gemischten Chor übernommen und weiterentwickelt hat. «Ohne seinen unermüdlichen Einsatz, wäre uns das Waldfest nie so lange erhalten geblieben», weiss Aeschbach.

 

 

Wo Altes stirbt, kann Neues gedeihen. Das trifft nun sowohl auf den Waldfestplatz als auch auf die Vereinsaktivitäten zu. Ob die Balzenwiler Hornusser einen anderen Anlass auf die Beine stellen, ist zurzeit noch nicht klar.