Zwei Punkte reichten für den Verbleib in der NLA. Diese zwei Punkte holte sich Balzenwil A mit einer souveränen und formidablen Riesleistung.
«Es ist fast noch geiler als beim Aufstieg», frohlockte einer der Spieler, nachdem die zwei Punkte im Trockenen waren. Was er damit meinte: Den Aufstieg feierten die Balzenwiler als spielfreie Mannschaft vom Sofa aus. Den Ligaerhalt musste man sich im Ries erkämpfen – mit allem, was dazugehört: Kampf, Druck, Nervosität, Einsatz, Schweiss, Teamwork.
Urtenen gefordert
Die Ausgangslage im letzten Spiel gegen Urtenen war glasklar: Zwei Punkte reichen in jedem Fall und man müsste nicht mehr mit Bangen nach Röthenbach schauen, wo Verfolger Utzigen um Punkte kämpfte. Die Balzenwiler legten stark los. Bei zähen Bedingungen legte das Heimteam 504 Punkte vor. Urtenen gelang kein optimaler Durchgang und kam auf 508 Punkte. Bei Halbzeit also alles offen.
Im zweiten Durchgang zeigte sich der Unterschied zwischen einer neuen und einer gestandenen NLA-Mannschaft: Den Balzenwilern gelang es nicht, mit einer Steigerung den Druck aufrechtzuerhalten. Ein leichter Rückgang in der Schlagleistung führte zu total 1005 Punkten. Das nützten die Urtener mit einem sehr guten zweiten Durchgang aus. Sie schraubten ihr Total auf 1071 Punkte hoch und holten sich den Sieg letztlich klar.
Die Balzenwiler hatten den Fokus längst auf das Abtun gelegt. «Jede Nouss chlepft» – so das glasklare Motto. Die Balzenwiler zeigten eine fantastische Riesleistung und hatten keine heiklen Situationen zu meistern. Es war eine beeindruckende Teamleistung, welche die zwei Punkte und damit den Ligaerhalt sicherstellte.
Spielschluss. Balzenwil feierte. Verdient. Das ganz grosse Saisonziel wurde erreicht. Balzenwil A schafft den Ligaerhalt und hornusst auch in der Saison 2026 in der Nationalliga A.
Ein Steigerungslauf
Die Balzenwiler waren miserabel in die erste NLA-Saison seit fast zwanzig Jahren gestartet. Im Chänerech gingen die Balzenwiler sang- und klanglos unter. Gleich viermal schlug es im Ries der Aufsteiger ein.
Auch im zweiten Spiel kassierten die Balzenwiler eine Nummer und einen Nuller. Der Fehlstart war perfekt. Tags darauf der Befreiungsschlag in Utzigen: Im Direktduell behielten die Balzenwiler die Oberhand. Das machte Mut. Es folgten Niederlagen gegen Lyss und Höchstetten. In Rüdtligen wurden die Balzenwiler erneut kalt geduscht. Zu einer ungenügenden Schlagleistung gesellte sich eine weitere Nummer. Null statt vier Punkte. Weil es auch den Konkurrenten im Abstiegskampf nicht immer gut erging, war für die Balzenwiler noch immer alles möglich. Viel erlauben durfte man sich allerdings nicht mehr.
Eine Woche nach dem Rüdtligen-Spiel zeigte Balzenwil eine Reaktion: Ein knappes Spiel gegen Röthenbach ging zwar verloren, die Leistung durfte aber optimistisch stimmen. Die Situation der Balzenwiler verbesserte sich schlagartig mit einem überraschenden Sieg: Wäseli A kassierte im Möösli eine haltbare Nummer. Davon profitierten die Balzenwiler. Nun spitzte sich der Abstiegskampf zu. Oschwand-Biembach verlor immer mehr an Boden. Vor allem zwischen Utzigen, Wichtrach und Balzenwil zeichnete sich ein harter Fight ab.
Die Balzenwiler konnten ihr Punktekonto nun stetig aufstocken. In den letzten sieben Spielen blieb das Ries sauber. Damit wanderten jedes Mal zwei Punkte auf das Balzenwiler Konto. Gegen Wichtrach setzte es eine sehr knappe Niederlage ab. Wichtrach konnte sich damit leicht absetzen. Sie waren noch nicht gerettet, aber es lief nun immer mehr auf ein Fernduell zwischen Utzigen und Balzenwil hinaus.
Erst recht, als die Balzenwiler in Oschwand einen weiteren kapitalen Sieg in einem weiteren knappen Spiel einfahren konnten. Oschwand-Biembach stand als Absteiger fest und die Balzenwiler überholten in der Tabelle Utzigen, das seinerseits in Heimiswil einen Streich passieren liess.
Die neue Ausgangslage: Utzigen brauchte aus den letzten beiden Spielen das Punktemaximum. Balzenwil war am vorletzten Spieltag spielfrei. Im letzten Spiel würde aber in jedem Fall zwei Punkte reichen. Am spielfreien Wochenende mussten die Balzenwiler zusehen, wie Utzigen auswärts in Lyss profitieren konnte. Auch am Bock forderte Utzigen den Seeländern alles ab. Entscheidend war dann aber die Nummer im sechstletzten Streich der Utziger. Im Ries schaukelte Utzigen die Partie nach Hause und holte sich die vier Punkte.
Damit war das Fernduell in der letzten Runde Tatsache: Utzigen reiste nach Röthenbach, Balzenwil A empfing Urtenen. Weil die Partie in Balzenwil schon um 11 Uhr begann, war die Sache aber gegessen bevor in Röthenbach eine Entscheidung fiel.
Letztlich war es ein Steigerungslauf der Balzenwiler, der den Ligaerhalt ermöglichte. Dabei zeigte das Team auch grosse Moral. Einen derart schlechten Saisonstart muss man zuerst wegstecken können. Im Verlauf der Saison fanden die Balzenwiler zu ihrer guten Riesarbeit der Vorsaison zurück. Dies ebnete den Weg zum Erfolg, denn am Bock gelang es nur selten, eine konstante Leistung auf hohem Niveau abzurufen. Trotzdem: Gerade die beiden Siege im Direktduell gegen die nun als Absteiger feststehenden Teams waren am Ende Gold wert.
📲 Neu: WhatsApp-Kanal der HG Balzenwil
Wer künftig keine News, Resultate und Spielberichte verpassen will, folgt uns ab sofort auf WhatsApp.
👉 Direkt, unkompliziert & ohne Smalltalk – einfach abonnieren und dranbleiben:
Jetzt Kanal abonnieren
#bidirbiniheicho 🖤💙